Kommentar von OZ-Redakteur Andreas Meyer. Rostock

Der Weihnachtsmarkt Rostock muss schließen und die Leidtragenden sind die Schausteller und Besucher. Sie zahlen die Rechnung für eine zu zögerliche Corona-Politik im Sommer und die zu geringe Impfbereitschaft vieler Menschen, kommentiert OZ-Redakteur Andreas Meyer.
Rostock

Keine Mutzen mehr und auch kein Glühwein, kein Riesenrad und kein Kinderkarussell: Auch in Rostock ist der Spaß nun vorbei. Der Weihnachtsmarkt muss schließen. Das war’s für 2021. Nach dem Komplettausfall 2020 trifft das die Schaustellerbranche überlebensbedrohlich hart.

Denn der Weihnachtsmarkt ist für die Branche normalerweise das Geschäft, das die Schaustellerfamilien über den Winter bringt, das monatelang die Rechnungen bezahlt. Richtig gut lief es mit 2G und 2G Plus eh nicht. Aber immerhin lief es, kam Geld in die Kasse. Wenn das Land nun die Schließung des Marktes verfügt, muss es nun auch den Schaustellern helfen. Ein Hilfsfonds für die „Spaß-Branche“ muss her. Sonst stehen die Karussells bald für immer still.

Schuldige für Aus des Rostocker Weihnachtsmarkts

Denn schuld an der Misere sind nicht die Schausteller. Sie haben jede Regel, jede Verschärfung mitgemacht. In Rostock wurde akribisch geprüft, ob wirklich jeder Mutzen- oder Glühwein-Konsument auch ein Bändchen am Arm und somit seinen 2G-Status nachweisen konnte.

Nein, Schuld sind all jene, die seit Monaten die Impf-Appelle der Wissenschaft ignorieren, nun allen den Weihnachtsspaß verderben und – schlimmer noch – viel zu oft im Krankenhaus landen. Und Schuld ist eine Politik, die stets nur zögerlich gehandelt hat. Nicht nur, aber vor allem beim Thema Impfen.

Von Andreas Meyer

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