Präsident des DSB Albert Ritter

Albert Ritter
MAI
.. Der erste Mai trägt seit über 130 Jahren eigentlich den
Namen „Tag der Arbeit“.
Dieser offizielle Titel klingt für mich als Schausteller heute am 1. Mai 2021 wie ein Anachronismus.
Denn wir dürfen auch in diesem Jahr nicht nach Schaustellerart arbeiten.
Von Herzen gerne würden wir Schausteller mit unserer über 1200-jährigen Tradition Europäischer Kirmessen, Volksfeste und Weihnachtsmärkte, unserer geliebten Berufung nachkommen und den Menschen im ganzen Land Freude und Zuversicht bereiten. Gerade in diesen schweren Zeiten wäre es dringend erforderlich neben dem so wichtigen gemeinsamen Kampf gegen die Corona Pandemie, auch gegen Vereinsamung und Depression anzukämpfen.
Besonders für unsere Kinder im Land wäre ein wenig gesellschaftliches Miteinander von größter Wichtigkeit.
Man stelle sich vor, wir haben jetzt 5-jährige Kinder, die noch nie mit anderen Kinder zusammen auf einem Kinderkarussell gefahren sind.
Gemeinschaftliches Erleben ist von größter Wichtigkeit für die soziale Prägung für das ganze Leben.
Kirmes und Volksfeste sind seit Jahrhunderten Stätte der Begegnung. Inklusion und Integration.
Das zur Zeit besonders auch von öffentlich-rechtlichen Veranstaltern unsere Traditionsveranstaltungen abgesagt werden, obwohl die regulären Termine erst viel später im Jahreskalender liegen, verunsichert mich sehr. Der dringende Appell an alle Entscheider, besonders auf politischer Ebene, muss lauten: gelebte Brauchtumsveranstaltungen mit großer Tradition über Jahrhunderte nicht voreilend abzusagen. Planungen sollten aufrecht erhalten werden. Nötige Verträge, die zu Durchführung erforderlich sind, geschlossen werden und gegebenfalls mit entsprechenden Auflösungsklauseln versehen werden. Um so, erst später im Jahr, zum regulären Veranstaltungstermin dann in verantwortungsvoller Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden unter den dann geltenden Coronaschutzverordnungen zu entscheiden, was verantwortungsvoll machbar ist. Wir Schausteller brauchen keine Monate als Vorlaufzeit.
Auch unter normalen Saisonbedingungen bauen wir innerhalb weniger Tage ganze Kirmesstädte auf.
Größter Dank gilt daher heute am 1. Mai allen Volksfestveranstaltern, die weiter mit großer Verantwortung nach Möglichkeiten suchen, die wunderbare Tradition der Deutschen Volksfeste aufrecht zu erhalten und somit auch unsere Arbeitsplätze zu sichern. Wir Schausteller haben höchst verantwortungsvolle Hygieneschutzkonzepte, die nicht auf Theorien beruhen, sondern sich auf den guten Erfahrungen der sogenannten temporären Freizeitparks im Pandemiejahr 2020 vorbildlich bewährt haben.
Auch RKI und zahlreiche Wissenschaftler bestätigen, dass Betätigungen an der frischen Luft mit geringem Risiko behaftet sind.
Kirmes und Weihnachtsmarkt sind naturgemäß immer draußen und an der frischen Luft. Lasst uns alle besonders auch am 1. Mai, am internationalen Tag der Arbeit, unser Grundrecht auf freie Berufsausübung und den Erhalt unserer Arbeitsplätze verantwortungsvoll einfordern!
Lasst uns weiter gemeinsam für den Erhalt unserer Arbeitsplätze kämpfen.
Einigkeit macht stark!

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